Wie alles begann!
Als ich auf der Fleuroselect-Konferenz der Home Seed Garden Association im Jahre 2010 den ersten QR-Code auf einer Samentüte zeigte und mit einem Aussaatvideo verbunden hatte, war das die Geburtsstunde des QR-Codes in der „Grünen Industrie“ bzw. im Handel mit Samentüten wurde im Jahr 2010 zum ersten Mal ein QR-Code auf einer Samentüte mit einem Video verknüpft. Diese Präsentation begeisterte die Anwesenden, rund 100 Inhaber und Führungskräfte von Samenhandelsunternehmen aus ganz Europa.


Die Erwartungen
Ich erinnere mich noch genau an die „Gänsehaut“, die ich bekommen habe, als ich begriff welche gigantischen Möglichkeiten die Verbindung einer gedruckten Verpackung mit dem Internet ermöglicht. Meine Erwartungen und die vieler Führungskräfte in der gartenbaulichen Produktion und dem Handel waren sehr gross. Rückblickend muss man sagen, fast alle Chancen wurden liegen gelassen und der Nutzen leider nicht generiert.

Die geniale Verbindung zwischen Druckprodukten und Internet – in der Theorie – leider hatte die Umsetzung viele Mängel.
Die lange Liste der Fehler
Leider haben 90 % aller Firmen, die in dieser Zeit QR-Codes auf Etiketten und Verpackungen druckten einen oder mehrere der folgenden Fehler begangen:
- Die Inhalte bzw. die Webseiten dahinter waren nicht „responsive“. Der Verbraucher musste jeden Inhalt vergrössern und verlor dabei schnell die Lust.
- Die Ladezeiten waren viel zu lang.
- Die Inhalte waren nicht relevant! Sicher eines der grössten Probleme – bis heute! Was soll ein QR-Code bringen, wenn er auf einem Pflanzenetikett gedruckt ist und zu einer B-to-B Website einer Gärtnerei führt? Der Endverbraucher hat keinerlei Nutzen davon.
Diese und weitere Gründe führten zu einer immer schwächeren Akzeptanz der QR-Codes beim Verbraucher, bzw. der QR-Code konnte nie seine Potentiale ausschöpfen. Der Grund war und ist schlicht und ergreifend die Inkompetenz der Entscheidungsträger in den Firmen oder deren Agenturen.
Die Gegenwart
Heute findet man noch auf vielen Etiketten und Verpackungen von Produkten des „Grünen Handels“ QR-Codes. Ich bewerte es einmal positiv: „40 % der Inhalte sind relevant und wertvoll“. Viel zu oft wird nur der Informationsgehalt des Etiketts wiederholt oder die Informationen sind so unvollständig und oberflächlich, dass der Verbraucher keinerlei Nutzen davon hat.
Es gibt nur wenige Beispiele, bei denen es Anbietern von Inhalten gelungen ist „relevante“ Informationen zu bieten oder mit richtig guten Videos einen Nutzen zu schaffen.

Die Zukunft
Gerade in dieser Woche wurde auf einem Publishingportal in der Schweiz darauf hingewiesen, dass der QR-Code nicht tot sei. Er habe ein riesiges Potential! Dem stimme ich zu! Die Marketingmanager müssen ihn nur besser nutzen. So wird ab 2018 z.B. jeder Einzahlungsschein in der Schweiz einen QR-Code tragen. Damit kann der Verbraucher eine direkte Verbindung zum Zahlungsprozess herstellen. Der QR-Code wird alle notwendigen Informationen zur Zahlungsverbuchung enthalten.
Es bleibt spannend und gerne begleiten wir unsere Kunden kompetent und mit relevanten Inhalten in die Zukunft des QR-Codes.
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